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Staging - Ja oder Nein?

  • Susanne Bahro
  • 15. März
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Apr.

Aufmöbeln. Was in anderen Ländern absolut obligatorisch ist, kommt im deutschsprachigen Raum eher selten zum Einsatz: das Staging von Immobilien. So wird die professionelle Möblierung und Innenausstattung durch darauf spezialisierte Unternehmen genannt, die vor allem einem Zweck dient: Kaufinteressenten einen besseren Eindruck davon zu vermitteln, wie es wäre, in diesem Objekt zu wohnen und zu leben.


Nachhelfen. In einem Markt, in dem Immobilien Maklern und Privatverkäufern förmlich aus den Händen gerissen wurden, waren solche Maßnahmen schlicht nicht notwendig. Doch seit sich die Zeiten geändert haben, findet die Idee, beim Verkauf ein wenig nachzuhelfen, wieder mehr Anklang. Und das aus gutem Grund. Die wenigsten Menschen haben ein so gutes räumliches Vorstellungsvermögen, dass sie abschätzen können, welche Möbel in einen Raum passen. So werden zum Beispiel Schlafzimmer regelmäßig als zu klein empfunden, selbst wenn darin locker ein Kingsize Bett samt mehrtürigem Schrank und Kommode Platz hätte. Das kommt daher, dass leere Zimmer immer kleiner wirken. In Wohnräumen fehlt es oft an Fantasie, wie man die eigenen Möbel stellen könnte. Der Durchschnittsdeutsche hat das Sofa an der Wand und das TV-Gerät gegenüber, und das auch dann, wenn der Raum 25qm oder mehr aufweist und eine Vielzahl an anderen Möglichkeiten bietet.


Anpassen. Staging kann aber noch mehr. Wählt man die richtigen Möbel aus, so setzt das gleich den richtigen Ton für den Verkauf. Wer ein Durchschnittsappartement anbietet, wird es nicht mit Designermöbeln ausstatten, aber vielleicht aufzeigen können, wie prima sich das dritte Schlafzimmer als Home Office macht. Umgekehrt können hochpreise Möbel und Designklassiker eine bestimmte Klientel ansprechen, die sich sofort darin wohnen sieht. Im Idealfall unterstreicht die Möblierung den Stil des Hauses. In einer Jugendstilvilla macht sich eine Mischung aus alt und neu, aus Gründerzeit- und Designerstücken hervorragend, während ein Einfamilienhaus im Bauhausstil förmlich nach einem Barcelona Chair, einem Thonet Sessel oder einem Eames Lounge Chair schreit. Gute Stager wissen, wie sie die Klassiker richtig in Szene setzen und mit Beistelltischen, Textilien, Pflanzen, Bildern und Büchern mit wenigen Mitteln eine wohnliche Atmosphäre schaffen.


Ein Tipp zum Schluss: Über Staging sollte man auch dann nachdenken, wenn ein Objekt bereits oder noch möbliert ist! Alles, was zu persönlich ist oder zu extravagant und dadurch den stimmigen Gesamteindruck stört, sollte unbedingt entfernt oder ersetzt werden. Von vollgestopften Regalen sollte man sich ebenso trennen wie von zu viel Nippes und Klimbim. Die Ablenkung kann sonst dafür sorgen, dass Interessenten vor allem auf diese Details achten und darüber ganz die Vorzüge der Räumlichkeiten übersehen. Wer diese Tipps beherzigt, wird mit einer besseren Stimmung bei Besichtigungen und einer schnelleren Kaufentscheidung belohnt.



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