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Schluss mit Streuverlust 2.0!

  • Susanne Bahro
  • 4. Mai 2024
  • 2 Min. Lesezeit

POV. Vor zwei Jahrzehnten waren Streuverluste noch etwas, das man unter allen Umständen vermeiden wollte, weil es schlicht zu teuer war, Werbung an Menschen auszuspielen, die nicht zur Zielgruppe gehören. Bevor das Internet aufkam, zahlte man für Werbung in Print, Hörfunk und TV nach dem TKP, dem Tausenderkontaktpreis. Oberste Prämisse war deshalb sicherzustellen, dass ausschließlich die relevanten Zielgruppen erreicht wurden. Im Prinzip hat sich daran bis heute nichts geändert. Aber durch die sozialen Medien gibt es nun die Möglichkeit, auch ohne Budget sehr viele Menschen zu erreichen. Nach dem Motto "je mehr, desto besser" buhlen Unternehmen und Influencer gleichermaßen um neue Follower. Dass jeder Follower Geld kostet, ist ihnen scheinbar nicht bewusst. Denn mehr Follower bedeuten immer auch mehr Interaktion, mehr Spam, mehr Trolls - und damit mehr Administration. Und die verursacht Kosten. 


Challenge. Besonders davon betroffen sind Luxusmarken. Es wäre interessant zu eruieren, wie viele Follower von Luis Vuitton sich überhaupt eine Tasche dieser Marke leisten können. Fans sind eben noch lange keine Käufer. Das heißt, je hochpreisiger die Marke, desto höher der Streuverlust. Nun mag man einwenden, dass Luxuslabels sich das locker leisten können und es insofern kein Problem darstellt. Das ist ein Trugschluss - auch die Marketingbudgets im Luxussegment sind endlich - und unterschätzt obendrein die Komplexität des Problems. Denn der Hersteller will ja nicht nur den eigenen Account wachsen sehen, sondern auch die seiner Filialisten. Ein stationärer Händler für Handtaschen in Düsseldorf mag originellen Content produzieren, aber wenn von den tausend Followern mehr, die er damit gewinnt, keine fünf Prozent in seiner Region beheimatet sind, hat er dadurch nicht viel gewonnen. 


Solution. Deshalb ist es so wichtig, regionale Angebote auch mit Regionalfokus zu kommunizieren, und zwar ganzheitlich, über alle Medien und Kanäle hinweg. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kosten ebenso effizient wie effektiv eingesetzt werden für Content, der exakt die Zielgruppen erreicht, aus denen Leads werden können. So lange sich das noch nicht herumgesprochen hat, wird wohl weiterhin jedes Autohaus versuchen, nach dem Gießkannenprinzip mit dem Hashtag seiner Marke so viele Leute wie möglich anzusprechen - und frustriert sein darüber, wie wenig die aufwändige Content-Produktion an realem Business abwirft. Es zeichnet sich bereits ab, dass viele sich das nicht mehr lange leisten können und wollen. Vielleicht mal wieder ernsthaft über den TKP nachdenken? Nur so eine Idee... 😉 



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